Kapitel 6: Verschworen – Teil 1

 



Der Dauerregen der letzten Tage versiegte endlich und der klare, blaue Himmel des frühen Sommers erstreckte sich wieder endlos über das Land. Es war das perfekte Wetter, um die Pfingstrosenbäume zu bewundern, die gerade in voller Blüte standen.

In seiner Einzelsänfte trug Sekka allerdings im starken Kontrast zu dem herrlichen Wetter draußen eine sehr düstere Miene zur Schau. Wie immer begleiteten ihn Shohen und Beigyoku.

Der Veranstaltungsort der Festes zur Pfingstrosenblüte war der ganze „Garten der hundert Blumen“, der innerhalb des gigantischen Palastparks lag. Wenn sich erst einmal alle an den Pfingstrosenbüschen in der einen Ecke des Anlage satt gesehen hatten, würde das Fest wahrscheinlich genauso ablaufen, wie jedes andere auch, das Sekka bis jetzt am Kaiserlichen Hof erlebt hatte.

Anwesend waren der Kaiser und seinen Konkubinen. Der Tradition halber hätte die Kaiserin die Aufgabe übernehmen müssen, dieses Fest zu organisieren und den Kaiser mit seinen Nebenfrauen einzuladen – aber Kishoh hatte noch niemanden zur Kaiserin erwählt. Da auch die Kaiserinwitwe bereits gestorben war und nichts vorbereiten konnte, hatte sich Kishoh kurzerhand selbst zum Organisator des Festes erklärt.

Es war nicht überraschend, dass das Gelände zu einem Sammelpunkt für all die aufgetakelten Konkubinen wurde – und das Fest nun vielmehr einem Schönheitswettbewerb glich, als dass man sich hier zusammen fand, um die vielfarbigen Pfingstrosen zu bewundern. Sekkas Dienerinnen hatten auch deshalb sein heutiges Make-Up mit deutlich mehr Sorgfalt aufgetragen – obwohl ihm das selbst herzlich egal gewesen wäre. Keiner von ihnen hatte vor, Sekka als die Schönste herauszuputzen. Nein, vielmehr wollten sie die Tatsache verschleiern, dass er keine Frau war.

Ursprünglich hatte er solche Orte, wo er zu sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand, nach allen Regeln der Kunst meiden wollen, doch Kishoh hatte ihm höchstpersönlich befohlen, an den Festlichkeiten teil zu nehmen – also blieb Sekka keine andere Wahl. Wenn die oberste Konkubine, die den Titel der Ehrwürdigen Gemahlin trug, bei der vom Kaiser persönlich organisierten Gartenschau fehlte, wäre das schon ein kleiner Skandal für sich und ein schlechtes Vorbild für alle anderen.

Was genau das mit dem Ruf des Kaisers zu tun hatte, war Sekka schleierhaft. Es würde ihm sogar sehr in den Kram passen, wenn er mit einem solchen Verhalten Schimpf und Schande über Kishoh bringen könnte! Allerdings…

Dies ist dient auch dazu, die Gerüchte zu zerstreuen, dass du dich zu oft alleine rum treibst. Egal wob sie nun berechtigt sind oder nicht, du musst bei diesem Fest anwesend sein“, hatte ihm Kishoh gesagt.

Sekka seufzte, als er sich an dieses Gespräch erinnerte, in dem sie die Feier zur Pfingstrosenblüte besprochen hatten. Zum ersten Mal seit dem Zwischenfall mit dem Eunuchen würde er sich wieder in der Öffentlichkeit zeigen.

Als Sekka mit seinem Gefolge im „Garten der hundert Blumen“ eintraf, erhob sich in den Reihen der Konkubinen, die bereits durch den Park spazierten, heftiges Getuschels.

Oh, wenn das nicht die Ehrwürdige Gemahlin Li ist. Wie schön, dass auch sie hierher kommt.“

Trotz der dieser jüngsten Ereignisse… wie schamlos!“

Der Vorfall, dass der Eunuch Say Sekka belästigt hatte, war inzwischen ein auf vieler Weise sehr ausgeschmücktes Gerücht im Inneren Palast geworden. Urheber dieses Geredes waren wahrscheinlich die Dienerinnen, die miterlebt hatten, wie man Says Mitverschwörer gefangen nahm. Denn gleich nachdem Sekka unter Hausarrest gestellt worden war, hatte sich auch schon der Tratsch verbreitet, dass sich ein undenkbarer Skandal im Harem ereignet hatte.

Später dann wurde Sekka in den Shibi-Hof beordert und dort hatte man ihn mehrere Tage lang nicht mehr raus gelassen – was die Glaubwürdigkeit des Gerüchtes nur zu bestärken schien. In Wahrheit hatte er sich durch den übermäßigen Geschlechtsverkehr ein Fieber eingefangen. Und da er nicht mehr aufstehen konnte, musste er sich im Shibi-Hof auskurieren.

Doch wie dem auch sei – die gängige Meinung des Gerüchtes war die, dass Sekka von dem Eunuchen beschmutzt worden war und damit den Unmut des Kaisers auf sich gezogen hatte. Es war gerade das heißeste Klatschthema bei allen Zusammenkünften im Inneren Palast. Und auch bei Hofe schien es Leute zu geben, die munkelten, dass Sekka sich mit dem Eunuchen verschworen hatte, um einen Seitensprung zu begehen. Die Gerüchte wurden teilweise so lebendig erzählt, als hätten es die Leute mit eigenen Augen gesehen.

Und wie immer kleidet sie sich noch in den Stil von Ka, obwohl man ihr Land zerstört hat. Ich frage mich, wie lange sie das Bild der königlichen Prinzessin noch aufrecht halten will?“

Man hat ihr zwar den Rang der Ehrwürdigen Gemahlin gegeben, aber von ihrem Verhalten her scheint sie wirklich noch nicht den eigenen Platz zu kennen...“

Als er aus der Sänfte stieg und zu Fuß weiter ging, erreichte das heimtückische Getuschel der anderen Konkubinen ungewollt seine Ohren. Hinter sich spürte Sekka, wie die Mienen von Shohen und Baigyoku, die ihn wie immer begleiteten, zunehmend düsterer wurden. Er warf ihnen einen beschwichtigenden Blick zu – eine stumme Aufforderung, dass sie das alles ignorieren sollten.

Es gab nichts, weswegen er sich schuldig oder peinlich berührt fühlen müsste. Das boshafte Geflüster und die gehässigen Blicke waren zwar ärgerlich, doch wenn er sich in Erinnerung rief, dass das Getratsche für die anderen Konkubinen, die ebenso wie er den Harem nicht verlassen durften, vor allem nur eine gute Ablenkung vom normalen, eintönigen Alltag war, konnte er damit leben.

Er hatte gehört, dass sich Say und die anderen Eunuchen, die in diese Sache involviert gewesen waren, immer noch im Verhör befanden. Er hatte auch gehört, dass sich nicht nur Eishun sondern auch Kouki in seinem Amt als Oberster Haushofmeister um die Sache kümmerten und beide untersuchten, ob dahinter nun wirklich nur ein Strippenzieher stand oder nicht. Natürlich würde auch untersucht werden, inwieweit Say und die anderen Eunuchen mit den vorherigen Zwischenfällen in Verbindung standen. Früher oder später würden sie die Wahrheit erfahren.

Tatsächlich war für Sekka die Tatsache, nun das Hauptobjekt allen Tratsches im Palast zu sein, weniger beängstigend als der Gedanke, dass um ein Haar alle erfahren hätten, dass er keine Frau war.

Zum Glück hatte sich sein Kehlkopf immer noch nicht sehr ausgebildet und seine Stimme war nicht tief. Zudem war seine Statue seit dem Kindesalter recht zierlich gewesen und seit der Pubertät hatte sich seine Figur nicht auffällig verändert.

Er fragte sich, ob dies wohl daran lag, dass er einen Körper besaß, der beide Geschlechtsmerkmale in sich vereinte – oder ob es gar dem Einfluss verschuldet war, dass man ihm so gut wie jeden Tag zum Geschlechtsverkehr mit Kishoh zwang.

Er hatte gemischte Gefühle deswegen, doch es war klar, dass sein äußeres Erscheinungsbild ein Vorteil war, um unentdeckt als Ehrwürdige Gemahlin Li im Inneren Palast leben zu können. Unter allen Umständen musste er die Tatsache geheim halten, das der Prinz des überrannten Landes Ka überlebt hatte.

Sekka wanderte unter den Pfingstrosen entlang. Wie immer trug er seinen omnipräsenten Schleier. Über ihm erblühten die farbenfrohen Pfingstrosen in ihrer ganzen Pracht – sie zauberten einen bunten Baldachin aus Pastelltönen mit knalligen Farbtupfern.

Die Gärtner hatten offenbar emsig gearbeitet, damit alle Blüten rechtzeitig zu Beginn der Gartenparty geöffnet waren. Die Baum-Pfingstrosen mit ihren so einzigartig geformten Blütenkelchen waren eindeutig neue Züchtungen aus bereits existierenden Arten.

Die Gerüche der Kosmetika und Parfums der anderen Konkubinen vermengten sich und auch der Duft der Pfingstrosen hing zart in der Luft. Als sich Sekka den Blüten nährte und ihren Duft einatmete, fühlte er einen Anflug an Trost. Allerdings war dieser Moment nur flüchtig.

Denn schon sah er, wie die Gesegnete Gemahlin Bu auf sie zu kam. Sekka spürte, wie sich sein Rücken verkrampfte. Shohen und Baigyoku merkten es auch und auf ihren Gesichtern zeigten sich Vorsicht und Wachsamkeit.

Gemahlin Bu war die Person, die Sekka am wenigsten sehen wollte. Da es aber zu auffällig wäre, wenn er nun denselben Weg, auf dem er schon gekommen war, wieder zurück ging, würde er wohl nicht um ein Gespräch mit ihr herum kommen.

Ist dies denn nicht die Ehrwürdige Gemahlin Li?“ Wie immer war die Gesegnete Gemahlin Bu in eine Duftwolke aus Sandelholz gehüllt und sie sprach mit übertrieben süßlicher Stimme. Auch heute war sie tadellos gekleidet und sah sogar noch bezaubernder aus als die blühenden Pfingstrosenbäume. „Ich dachte, Ihr würdet heute vielleicht gar nicht hier sein. Man sagt sich, dass Ihr den Palast kürzlich gar nicht mehr verlassen hättet.“

Auf den Lippen der Gesegneten Gemahlin Bu lag ein immerwährendes Lächeln, doch ihre Augen waren kalt wie Eis. Was sie ihm wohl eigentlich sagen wollte, war wahrscheinlich folgendes: Wie kannst du es wagen, dich in der Öffentlichkeit zu zeigen, nachdem du so untreu gewesen warst?! Die Dienerinnen, die der Gemahlin Bu folgten, tauschten bedeutungsschwere Blicke und unterdrückten ein Kichern.

Meine körperliche Gesundheit war eine Zeit lang nicht die beste, daher habe ich das Bett hüten müssen“, antwortete ihr Sekka mit leiser Stimme, da ihm keine Ausrede einfiel, wegen der er sie hätte ignorieren können. Sein Tonfall blieb ruhig und höflich, auch wenn es ihm nicht gefiel, sich von jemanden beleidigen zu lassen.

Sein Hals, den der Eunuch Say verwundet hatte, war inzwischen tadellos geheilt ohne eine Narbe zu bilden. Die Konkubinen – inklusive Gemahlin Bu – wussten wahrscheinlich nicht, ob es wirklich stimmte, dass Sekka Opfer eines Anschlags geworden war.

Ach je! Das ist natürlich nicht schön.“ Die Gemahlin Bu riss übertrieben die Augenbrauen hoch und versuchte eine Miene aufzusetzen, als würde sie sich sorgen. Sekka sah, wie ihre Augen über die Kleider glitten, die seinen Bauch bedeckten. Sie fragte sich wohl, ob er schwanger war. „Wenn dem wertvollen Körper der Ehrwürdigen Gemahlin etwas zustößt, ist das natürlich eine ernste Angelegenheit. Ich würde Euch gerne einen fähigen Arzt vorstellen. Er hat auch mir schon in Zeiten, wo ich mich in einem ähnlichen Zustand befand, gute Medizin verschrieben.“

Sekka fiel nichts ein, was er darauf erwidern sollte. Einem Arzt, der auch noch die Gesegnete Gemahlin Bu als Gönnerin hatte, vertraute er nicht unbedingt. Doch wenn er ihr Angebot jetzt zurück wies, könnte er dieses kleine bisschen Gunst, das sie jetzt für ihn zeigte, verlieren – was ihre Beziehung wohl nur noch verschlechtern würde.

Er war sich ziemlich sicher, dass es keinen Weg gab, das Angebot der Gemahlin Bu zurückzuweisen ohne dabei ihren Stolz und Ruf zu verletzen. Doch während Sekka immer noch nach einer guten Antwort suchte, öffnete unerwartet Shohen mit entschlossener Miene den Mund: Bei allen Respekt, Gesegnete Gemahlin Bu…“

Dem strengen Blick nach zu urteilen, den die Gemahlin Bu Shohen zu warf, gefiel es ihr offenbar nicht, von einer bloßen Dienerin angesprochen zu werden.

In diesem Moment wurden die Konkubinen, die in dem Garten umher wanderten, plötzlich ganz aufgeregt. Wie es schien war die Sänfte von Kishoh eingetroffen. Die Eunuchen, die sich an dem Pfad aufgestellt hatten, der zu dem Teil des Gartens mit den Pfingstrosenbäumen führte, gingen nun alle auf die Knie, um dem Kaiser gebührend zu empfangen.

Als Sekka in die entsprechende Richtung sah, erblickte er auch die Gestalten von Ryuu Kouki und Eishun. Vielleicht war es bei Feierlichkeiten des Kaiserlichen Hofes ja Gang und Gebe, doch Sekka kam es ein wenig seltsam vor, dass Kouki als Oberster Haushofmeister auch bei Festen im Harem anwesend war. Natürlich hatte ihn Kishoh eingeladen.

Wie es scheint, ist Seine Majestät eingetroffen.“

Durch diesen glücklichen Zufall schien das Thema mit dem Arzt vergessen zu sein. Als sie sah, wie Kishoh aus der Sänfte stieg, leuchteten die Augen der Gesegneten Gemahlin Bu auf. Und auch wenn sie mehrere Schichten Schminke trug, konnte Sekka sehen, dass ihre Wangen rot wurden.

Diese Frau… hegte offenbar wirklich Gefühle für den Kaiser…

Während Sekka mit der Gemahlin Bu auf die Knie sank, um seinen Respekt zum Ausdruck zu bringen, kam es ihm vor, als hätte ihn gerade der Blitz getroffen. Der Grund, warum ihn Gemahlin Bu so ungnädig behandelte, war nicht nur wegen ihres verletzten Stolzes oder aber gar wegen des Wettbewerbs um die größere Macht. Sie empfand wirklich aufrichtige Zuneigung für Kishoh!

Seit Sekka dem Harem beigetreten war, hatte er gehört, wie sehr die Gemahlin Bu mit ihrem Einfluss prahlte – fast als wäre sie schon selbst die Kaiserin. Für eine solche Frau war die Existenz einer „Ehrwürdigen Gemahlin Li“, die urplötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war und die Gunst des Kaisers für sich beanspruchte – und die man obendrein noch zur Adoptivmutter des ersten Kaiserlichen Prinzen ernannt hatte – eine schreckliche Demütigung. Unter diesem Blickwinkel konnte Sekka nicht anders, als der Gemahlin Bu widerstrebend doch ein bisschen Mitleid entgegen zu bringen.

Und dann schien die Stille um ihn her noch eine Spur dichter zu werden.

Was jetzt?, dachte er bei sich, als er immer noch dort kniete und merkte, dass die sie umgebenden Eunuchen und Dienerinnen allesamt keuchten. Langsam hob er den Blick und er konnte die Schuhspitzen des Kaisers erkennen, die gleich vor ihm standen. Sekkas Augen wurden vor Unglauben riesengroß.

Ehrwürdige Gemahlin Li.“

Er hatte gedacht, dass Kishoh gleich den einsamen Pavillon ansteuern würde – doch unerwartet war er gefolgt von Eishun und Kouki gleich zu Sekka gegangen. Als Sekka seinen Namen hörte, hob er den Kopf und sah, wie sich vor seinen Augen eine Hand nach ihm ausstreckte.

Er war sprachlos.

Was war das denn für eine Geste? Verwirrt warf Sekka Kishoh einen unsicheren Blick zu. Seit einem Jahr hatte er sich schon als Stellvertreter seiner Schwester ausgegeben – mittlerweile hatte er sich an die Frauenkleider und -schuhe gewöhnt, die er tragen musste… Daher gab es keinen Grund, warum ihm Kishoh nun die Hand reichen musste.

Wie immer war der Kaiser vollkommen in Schwarz gekleidet, doch da dies ein freudiger Anlass war, waren goldene Fäden in den Kragen und die Ärmel seiner Robe eingelassen worden. Unter dem hellen Licht der frühen Sommersonne wirkten seine erhabenen Züge nur noch verführerischer.

Doch da sich die Miene auf diesem ausdruckslosen Gesicht kein bisschen geändert hatte, konnte Sekka nicht sagen, was genau dieser Mann wirklich dachte. Während er immer noch etwas neben sich stand, schien ihn Kishohs Blick auffordernd zur Eile zu drängen.

Als Sekka zögerlich seine ineinander verschränkten Arme löste und langsam die Hand ausstreckte, wurde sie auch gleich von einer größeren umfasst. Man zog ihn auf die Füße und er ging zusammen mit Kishoh Hand in Hand davon. Die sie umgebenden Menschen, die natürlich aufmerksam jede ihrer Bewegungen im Blick behalten hatten, brachen in ein leises Geflüster aus, von dem man nicht ganz heraus hören konnte, ob es nun voller Lob oder aber voller Schock war. Offenbar hatte niemand mit dem gerechnet, was hier geschah.

Eishun, der den Kaiser begleitet hatte, behielt weiter seine höfliche, ausdruckslose Miene bei, doch Kouki zeigte ein schiefes Lächeln, welches offenbar Da lässt sich wohl nichts machen zu sagen schien.

Während er Seite an Seite neben Kishoh her schritt, konnte Sekka spüren, wie sich der Blick der Gesegneten Gemahlin Bu in seinen Rücken bohrte. Es war eindeutig, dass ihr himmelhoher Stolz gerade einen gehörigen Schlag abbekommen hatte, als sie persönlich Zeuge wurde, wie Kishoh die Hand einer anderen Gemahlin ergriff.

Wenn wir uns das nächste Mal begegnen, wird sie mich wahrscheinlich nur noch mehr schikanieren, dachte Sekka und er musste seufzen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, würde er nur still in seiner Ecke des Harems bleiben und dort allein sein Leben fristen, doch dank Kishoh hatte sich der Boden unter Sekkas Füßen in ein Nagelbett verwandelt.

Der Schuldige all dieser vorherigen Anschläge auf ihn war noch immer nicht identifiziert und obwohl sich Say und die anderen Eunuchen in Haft befanden und noch befragt wurden, so wünschte sich Sekka doch, dass Kishoh aufhören würde, die anderen Konkubinen mit seinem lässigen Verhalten und provokativen Gesten gegen Sekka aufzubringen. Denn eindeutig lag es ja an seinen Worten und Taten, dass die anderen Frauen für Sekka eine solche Feindseligkeit zeigten.

Was denkst du dir dabei?“, flüsterte Sekka unter seinem Schleier leise, sodass nur Kishoh ihn hören konnte. Die Augen hielt er zu Boden gerichtet. Seit er von ihm in diesen harten Sexmarathon getrieben worden war und danach mit Fieber im Bett gelegen hatte, war dies das erste Mal, dass er so offen mit Kishoh sprach. Dieser hatte ihn die letzten paar Tage auch nicht mehr zu sich bestellt und so machte nun das Gerücht die Runde, dass die Ehrwürdige Gemahlin Li endlich die Gunst des Kaisers verloren habe.

Überhaupt nichts. Ich habe nur die Hand meiner geliebten Gemahlin ergriffen.“

„… Schamlos.“

Bei Sekkas scharfem, tadelnden Tonfall warf Kishoh ihm einen flüchtigen Blick zu. Die Ränder seines Mundes zuckten.

Da es noch keine Kaiserin gibt, bist du als Ehrwürdige Gemahlin unter den Konkubinen die mit dem höchsten Rang. Mit anderen Worten: Wer die Ehrwürdige Gemahlin Li verletzt, hätte genauso gut die Hand gegen mich, den Kaiser Ryuu Kishoh, heben können. Selbst wenn man nur alberne Gerüchte verbreitet.“

Sekka hatte es die Sprache verschlagen.

Also tat das Kishoh gerade, um die Gerüchteküche um Sekkas Person zum Schweigen zu bringen? Er zeigte bei einem offiziellen Anlass wie der Pfingstrosenschau, dass die Ehrwürdige Gemahlin Li noch immer fest in seiner Gunst stand? Genau wie damals, als er Eishoh zu Sekkas Adoptivsohn gemacht hatte, hatte Kishoh wahrscheinlich nicht nurvor, die Leute, die versuchten Sekka zu belästigen, in die Schranken zu weisen – sondern auch die zu entlarven, die gegen seinen kaiserlichen Willen handelten.

Die toten Insekten und der abgetrennte Kopf des Huhns auf Sekkas Heimweg waren wahrscheinlich Schikanen der anderen Frauen im Harem. Ob hinter diesen Übergriffen noch mehr steckte, hing allerdings ganz von der wahren Identität des Drahtziehers ab, der den Dienerinnen oder den Eunuchen um Say die Anweisungen zu diesen böswilligen Taten gegeben hatte. Der Machtkampf im Harem hatte auch Auswirkungen auf den Kaiserlichen Hof und beeinflusste die politische Hierarchie vieler hochrangiger Familien.

Das bewies schon die Tatsache, dass nicht nur Eishun sondern auch der oberste Haushofmeister Kouki in die Untersuchung dieser Serie an Zwischenfällen involviert war.

Das war bestimmt auch so von dem scharfsinnigen Kishoh in die die Wege geleitet worden. Er hatte sicher vor, diese Serie an Zwischenfällen zu nutzen, um sich der gegnerischen Kräften in seinem Kaiserhof zu entledigen. Und allein deswegen war Sekka der Missgunst aller anderen Konkubinen ausgeliefert. Das war doch wirklich vertrackt!

Sekka merkte, dass er ein wenig nervös war. Er ging Hand in Hand mit Kishoh unter der geballten Aufmerksamkeit der Leute spazieren. Die Finger dieses Mannes waren warm und – als ob das nicht schon ärgerlich genug gewesen wäre – fühlten sich auch beruhigend an.

Es geschah, als sie endlich den Pavillon erreichten und sie eine Schar Eunuchen, die sich in einer Reihe hingesetzt hatten, empfing. Am Rande von Sekkas Sichtfeld blitzte etwas auf – wie ein kurzer Schimmer aus Licht.

Verwirrt sah er sich um… und erblickte eine Konkubine, die auf ihn von der Seite zustürmte. Mit ihren Händen hielt sie einen Dolch umklammert. Wie es schien, stammte der Lichtblitz von der Schneide des Metalls – als man die Waffe gezogen hatte, hatte sie das Sonnenlicht reflektiert.

Kishoh bedankte sich immer noch bei den Eunuchen für diesen Empfang und merkte nichts von dem Attentat. Eine von Sekkas Dienerinnen – entweder Shohen oder Beigyoku – stieß einen durchdringenden Schrei aus.

Würde er jetzt hier sterben...?

Obwohl Sekka wusste, dass man ihn erstechen würde, wenn er weiter stehen blieb, konnte er sich nicht bewegen. Er erinnerte sich vage an ein Gespräch, das er vorher mal mit Kishoh geführt hatte. Zu jenem Zeitpunkt hatte Sekka gesagt, dass, selbst wenn er nach jemandes Plan getötet werden würde, dies dann sein Schicksal sei und man nichts dagegen tun konnte.

Und in dem jetzigen Moment dachte er das auch. In Sekundenbruchteilen flackerten die Gesichter seiner Liebsten an seinem Auge vorbei: Seine Mutter, seine Schwester, sein Vater Shohun, seine Tante; Shohen und Baigyoku, Eishoh und Tensei… und dann aus irgendeinem Grund auch das von Kishoh.

Ein stummer Entsetzensschrei kam aus seiner Kehle.

Und urplötzlich riss jemand an seinem Arm und während er nach hinten taumelte, drängte sich Kishoh gewaltsam zwischen Sekka und diese Frau.

Als sie sah, dass sich ihr der Kaiser persönlich in den Weg stellte, strauchelte die Frau. Dennoch hielt sie nicht inne – stattdessen griff die nun Kishoh an und der Dolch streifte ihn!

Kggh…!“

Sekka sah, wie die scharfe Klinge an Kishohs linkem Arm entlang schabte, als der die Hand ausstreckte, um den Arm der Frau abzufangen. Wie zu erwarten war die Distanz selbst für Kishoh zu kurz und er konnte die Attacke aus dieser Entfernung nicht abblocken.

Ausgehend von den leichtfüßigen Bewegungen der Frau konnte man ahnen, dass auch sie eine gewisse kämpferische Grundausbildung erhalten hatte. Doch am Ende war klar, dass die keine Gegnerin für Kishoh war.

Als Kishoh ihr den Arm gewaltsam auf den Rücken drehte, packte er sie am Haar und zwang sie brutal zu Boden. Keine Sekunde zu spät kam Kouki auf sie zugerannt und hielt die Frau fest.

Das Ganze hatte gerade mal einen Wimpernschlag gedauert. Die umstehenden Gäste, die nun endlich erkannten, was passiert war, schrien alle auf. Eishun wandte sich an die zitternden Eunuchen und gab ihnen ruhig aber bestimmt Anweisungen.

Bist du verletzt?“

Sekka wandte bei dieser grimmigen Frage benommen den Kopf. Er traf Kishohs durchdringenden Blick.

Sekka wollte ihm sagen, dass mit ihm alles in Ordnung war, doch sein Hals fühlte sich so eng an und seine Stimme versagte. Als er es schließlich schaffte, kaum merklich mit dem Kopf zu schütteln, konnte er sehen, wie die Anspannung aus Kishohs breiten Schultern wich. Sekka sah auf seinen Arm und wie erwartet hatte sich sein schwarzer Ärmel durch das austretende Blut der Wunde noch dunkler gefärbt.

Der Kaiser war es, der verletzt worden war. Und doch… warum sorgte sich Kishoh jetzt um ihn? Nein, warum hatte Kishoh jemanden wie Sekka überhaupt erst beschützt?!

Sekka war für Kishoh ein Sexpartner, den er mit so vielen Liebhabern ersetzen konnte, wie er nur wollte. Er hatte das Geheimnis von Sekkas besonderem Körper erfahren, und weil er ein so seltenes Ding war, hatte ihn das fasziniert – dennoch hieß das nicht, dass sie irgendwelche Gefühle der Zuneigung verbanden. Es ging nur um Lust. Und auch das würde früher oder später ein Ende haben.

Und doch… Warum?

Er war schrecklich verwirrt und sein Kopf wollte einfach nicht mehr arbeiten.

D-Du bist…“

Hmpfh. Ich hab einen Fehler gemacht. Meine Schuld.“ Kishoh verzog das Gesicht. Sekka zitterte nur noch stärker, als er sah, wie das Blut von Kishohs linkem Arm tropfte.

Er verstand die eigenen Gefühle nicht mehr. Kishoh hatte ihn bereitwillig beschützt und sich dabei eine Wunde zugezogen… Aber war es nicht das, was er verdient hatte? War dies denn nicht – wie man so schön sagte – die gerechte Strafe für all die schlimmen Taten, die er bis jetzt begangen hatte?

Doch gerade jetzt fühlte Sekka nichts von Freude oder Häme in sich. Was er in diesem Moment fühlte, war vielmehr die Angst, dass Kishoh sterben könnte. Er verstand selbst nicht warum, doch als er wieder das Wort ergriff, zitterte seine Stimme sehr.

D-Deine Wunde ist…“

Sie ist nicht schlimm. Nur ein Kratzer“, erwiderte Kishoh knapp, während er den Blick von Sekka abwandte. Scheinbar fühlte er sich unwohl, dass er gerade einen solchen Fehler begangen und Sekka gerettet hatte. Das sah ihm doch sonst gar nicht ähnlich.

Kouki kam auf sie zu, nachdem er die gefangene Frau einem Eunuchen-Soldaten übergeben hatte. Rasch untersuchte er Kishohs Wunde und grinste dann breit.

Selbst das Ausweichen war zu viel für Euch – habt Ihr denn so sehr nachgelassen?“

Sei schon still.“ Als Kouki Kishohs angeblich vernachlässigtes Training ansprach, nahm dessen Gesicht einen ziemlich sauerer Ausdruck an. Dennoch hielt er weiterhin gehorsam den Arm ausgestreckt, als Kouki versuchte, Erste-Hilfe zu leisten und die Wunde abzubinden.

Die Beziehung dieser beiden war schon seltsam. Trotz ihrer einstigen Feindschaft, bei dem ein jeder von ihnen den abgetrennten Kopf des anderen gewollt hatte, konnte man sehen, dass sowohl Kishoh wie auch Kouki einander nun gleichermaßen schätzten. Wahrscheinlich lag das daran, dass sie, während sie ihre Leben aufs Spiel gesetzt und sich im Krieg bekämpft hatten, die Qualitäten des anderen erkannt hatten.

Ehrwürdige Gemahlin…!“

Ihr seid unversehrt…!“

Shohen und Baigyoku klammerten sich mit tränenverschmierten Gesichtern aneinander. Die zwei sahen aus, als könnten sie jeden Moment zusammen brechen, daher versicherte ihnen Sekka rasch, dass er in Ordnung sei.

Als er sich zu der schnatternden Menschenmenge umdrehte, konnte er sehen, wie die Gesegnete Gemahlin Bu vor Schock erstarrt war. Das bleiche Gesicht dieser schönen Frau, das sonst immer voller Zuversicht und Arroganz war, war nun so unbewegt, als wäre es aus Stein. Er fragte sich, ob dies wohl daran lag, dass Kishoh sich verletzt hatte.

Wir haben einen Arzt rufen lassen. Ihr solltet möglichst bald in den Shibi-Hof zurück kehren“, sagte Eishun zu Kishoh gewandt, nachdem er nach einem Hofarzt geschickt hatte. Auch die Miene des sonst so sanftmütigen Eishun war sehr ernst.

Was macht Ihr da?! Hey…“

Nein, wartet… !“

Die Eunuchen-Soldaten, die gerade die gefangene Frau wegbringen wollten, schrien alarmiert auf.

Irgendwie hatte es die Gefangene geschafft, sich durch eine Lücke zwischen den Soldaten zu zwängen und dem einen von ihnen ein Schwert entrissen. Während sie mit dem Schwert in einer Hand herum fuchtelte und jeden auf Abstand hielt, riss sie an einer Kette an ihrem Hals. An einem dünnen Band hing dort ein Säckchen, wie es viele trugen, um ihre Glücksbringer dort aufzubewahren.

Närrin…!“, schrie Kouki. Er hatte erkannt, was die Frau plante, und stürmte sofort auf sie zu. Doch ehe er es vereiteln konnte, zog die Frau schon etwas aus dem Säckchen und schluckte es hinunter.

Ugghaa…“

Die Frau griff sich an die Kehle und gab ein unterdrücktes Stöhnen von sich. Zuerst sah es aus, als würde alle Stärke sie verlassen. Ihre Knie gaben nach, sie krümmte sich und brach dann zusammen – doch dann bäumte sich ihr Körper krampfhaft auf.

Sie hatte Gift geschluckt. Obwohl Sekka es nicht mitansehen wollte, so konnte er nicht den Blick von ihr lösen, als sich die Frau in schrecklichen Schmerzen wand. Sekka musste unweigerlich wieder an den zerstörten Kaiserpalast in Ka denken.

In dem heruntergebrannten Hof hatte es unzählige verletzte Soldaten und Dienerinnen gegeben, die Gift geschluckt und Selbstmord begangen hatten. Als er sich nun wieder so lebhaft an die blassen, vor Schmerz verzerrten Gesichter dieser toten Frauen erinnerte, spürte Sekka, dass ihm das Blut im ganzen Körper gefror.

Sieh nicht hin.“

...Hah…“

Eine überwältigende Umarmung umfing ihn und Kishoh drückte Sekkas Gesicht an seine Schulter. Hatte er etwa erkannt, dass Sekka sich an den furchtbaren Anblick des gefallenen Schlosses erinnert hatte?

Er konnte nun eine feine Note an Blut riechen, die sich mit den starken, männlichen Duft vermischte, den er inzwischen so gut kannte. Doch der Arm, der ihn so fest umschlang, war tröstend und er konnte das gleichmäßige Schlagen vom Herz des Mannes hören.

Sie waren am Leben…

Als ihn nun Kishohs Körperwärme umschloss, merkte Sekka, wie ihn eine unbeschreibliche Erleichterung überkam. Dieser Mann und er – sie waren beide am Leben.

Das bedeutete nicht, dass er Kishohs Taten vergeben könnte. Wegen diesem Mann, der den Pfad der Militärherrschaft beschritt, war eine Menge Blut vergossen und unzählige Leben beendet worden. Ein ganzes Leben würde nicht reichten, um dies wieder gut zu machen. Und natürlich war da auch noch die Tatsache, dass er Ka zerstört und die ganze königliche Familie Li auf dem Gewissen hatte.

Doch als er nun daran dachte, dass Kishoh bei dem Versuch, Sekka zu schützen, unter dem Messer der Attentäterin vielleicht hätte sterben können, überkam Sekka ein Gefühl des Verlustes. Wenn so etwas passierte, könnte er nicht mehr selber Rache an Kishoh nehmen.

Aber nein, das hatte er bereits von Anfang an verstanden: Selbst wenn er Rache nehmen konnte, so würde er dennoch nie die Dinge, die er verloren hatte, zurück bekommen.

Es tut mir leid. Ich bin nicht schnell genug gewesen. Sie hätte vielleicht einen wertvollen Hinweis zu ihren Auftraggeber geben können“, murmelte Kouki.

Das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Ihr solltet möglichst bald die wahre Identität dieser Person ausfindig machen. Vielleicht erfahren wir dadurch mehr.“

Als er noch lauschte, wie Kouki und Kishoh miteinander sprachen, entwich Sekka ein sanftes, erleichtertes Seufzen.



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Sandas Gedanken zum Text
Also Sekka bleibt ja auch wirklich nichts erspart: Mobbing, Hänseleien, "Drohbriefe" in Form von toten Tieren, eine versuchte Vergewaltigung und jetzt auch noch ein Attentat! Kishoh, in was für eine Welt hast du da deinen Liebsten gebracht?!
Na, wenigstens hat er ihn noch beschützen können.



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8 Kommentare:

  1. Ja, armer Sekka, was für ein Glück achtet Kishoh auf ihn, auch wenn er und seine Bevorzugung der Urheber all dieser Gefahren ist

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    1. Ja, scheinbar fängt er langsam an, sich zu benehmen (wird auch langsam mal Zeit!).

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  2. also wirklich immer diese weiber und gerüchte die sie einfach erzählen obwoll sie nicht wissen was stimmt oder nicht. diese verliebte bu hat jetzt zeimal einen schock bekommen doch der zweite war heftig für sie. nicht nur das kisoh die hand ausstreckte und sekka beim aufstehen half und sie mit nahm nein auch das er sie beschützt hat und sich nebenbei auch noch verletzt wurde. doch es ging gut aus. ich will auch endlich die person finden die es auf sekka abgesehen hat. danke für das neue kapitel bin gespannt wie es weiter geht.

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    1. Danke fürs Kommentar! Freut mich, dass es immer noch so viele lesen, ich hatte kurz Angst, das letzte Kapitel hat vielleicht alle vergrault! ^^

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  3. Fieber ? Ouh zu Glück geht's ihm wieder gut. Abgesehen von dem Attentat

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    1. Hmm, Fieber. Und die ganze Zeit in bei Kishoh... ich hoffe, der hat sich gut um ihn gekümmert und ihm geholfen, schneller zu genesen. Aber langsam scheint sich bei ihm ja so was wie ein Gewissen durchzuboxen. Und so eine reflexartige Übersprungshandlung beim Attentatsversuch? Na, Sekka scheint ihm ja doch was zu bedeuten.

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  4. Sekka ist kaum noch wo sicher. Der Anschlag hat es nur zu deutlich gezeigt und nur durch Kishoh ging es nochmal gut, wenn dieser auch verletzt wurde. Sollte wirklich die Gemahlin Bu dahinterstecken, so kam es ihr wohl nie in den Sinn, das Kishoh verletzt werden könnte, oder wenn es ganz blöd läuft, er dabei vielleicht sein Leben verlieren könnte. Das versetzte sie wohl in einen Schock. Aber Kishoh hat nur Augen für Sekka und dessen Gefühle und Gedanken geraten immer mehr ins Chaos. Ja, selbst wenn er Rache nehmen könnte, würde nichts mehr so sein wie früher oder die Verstorbenen zurückkommen. Aber dennoch hat Kishoh diese auf dem Gewissen und wie Sekka schon dachte, ein ganzes Leben würde nicht reichen um das wieder gut zu machen. Und dennoch sind da diese Gefühle...
    Ich mochte dennoch die Szene, als die Attentäterin das Gift schluckte und qualvoll vor allen anderen starb und Sekka die Erinnerungen hochkamen und Kishoh ihn umarmte.
    Bin sehr gespannt wie das jetzt weiter geht und wie das überhaupt ausgehen wird.

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    1. Danke für diesen tiefen Einblick! Ja, so viele Kapitel(teile) sind nicht mehr übrig, aber ich kann dir schon verraten, dass es eine Auflösung geben wird. Ich muss gestehen, dass mich die Szene mit einer Attentäterin überrascht hat - meistens morden Frauen subtiler mit z.B. Gift. Aber zu einem Fest im Harem passt es natürlich und wahrscheinlich wurden die Eunuchen inzwischen alle doppelt und dreifach überprüft .

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