„Komm! Lass uns die nehmen, um eine Krone und eine Halskette für Mutter zu basteln“, sagte Shungetsu und deutete auf die vielen Blüten der chinesischen Tragant-Blumen, die das Feld bedeckten. Sie war gerade mal zehn Jahre alt. Doch schon damals konnte man in ihrem Gesicht Anzeichen der Züge ihrer Mutter erkennen, die als die schönste Maid des Binnenlandes bekannt war.
Sekka träumte von einem Tag, an dem er und seine ältere Schwester den Palast verlassen und nach draußen gegangen waren. Selbst wenn Sekka wusste, dass er gerade träumte und er eigentlich erwachsen war und sich in einer ganz anderen Situation befand, so wachte er nicht auf. Mit einem Anflug der Nostalgie sah er auf die kindlichen Gestalten seines jüngeren Selbst und seiner Schwester.
„Aber selbst wenn ich ihr etwas gäbe…“ … so würde Mutter doch nicht glücklich darüber sein. Sekka ließ schüchtern den Kopf hängen und er drückte einmal leicht und unsicher die Hand seiner Schwester.
Er hatte bereits erkannt, dass sein Körper nicht normal war – und dass dies auch der Grund war, warum ihn seine Mutter mied.
„Auf keinen Fall! Wenn es ein Geschenk ist, das ich und Sekka zusammen gemacht haben, wird sie sich garantiert freuen.“ Seine Schwester war scharfsinniger als die meisten anderen – natürlich war ihr nicht entgangen, dass sich zwischen ihrem jüngeren Bruder und ihrer Mutter ein Abgrund bildete. Deshalb versuchte sie immer, zwischen den beiden die Vermittlerin zu spielen. Für Sekka war seine ältere Schwester eine Verbündete, die ihn stets bestätigte.
„Also los, lass uns ein paar zusammen machen!“
Auf Shungetsus Wunsch hin, setzte sich Sekka in das Feld. Langsam begann er die Stängel der Blumen mit einander zu verflechten, wobei ihm seine Schwester und die Dienerinnen mit Rat und Tat zur Seite standen.
Zuerst schaffte er es nicht, die Stiele zu kürzen und die Länge richtig anzupassen – und er verschwendete viele Blumen – doch schließlich hatte er den Dreh raus.
„Oh, ist das hübsch! Sekka arbeitet ja so sorgsam. Deshalb sieht deine fertige Kette viel schöner aus als meine.“
Er wusste selbst, dass seine ältere Schwester übertrieb, aber es fühlte sich trotzdem gut an, gelobt zu werden. Er glaubte auch, dass die farbenfrohe Kette aus roten und lilafarbenen Blüten seiner wunderschönen Mutter gut stehen würde.
Nach einem langen Winter war endlich auch bei ihnen der Frühling eingezogen. An diesem Tag war Sekka zusammen mit seiner Schwester aus dem Königspalast gegangen. Wahrscheinlich hatten sie auch das auf Vorschlag seiner Schwester getan.
Auf dem Feld blühten die Frühlingsblumen in voller Pracht: weißer Klee, Löwenzahn und Veilchen. Eine Honigbiene flog geschäftig vorbei und ein paar Schmetterlinge tollten fröhlich in der Luft umher.
Die Kirschbäume in ihrer Umgebung würden bald schon in voller Blüte stehen. Die Blütenblätter tanzten und fielen in einer kaum merklichen Brise herab. Eine davon wurde direkt in Shungetsus Haar geweht.
„Schwester, die Kirschblüte…“
Shungetsu kicherte, als Sekka vorsichtig das Blütenblatt aus ihrem Haar zog.
„Sie sehen wie Schnee aus, oder?“
Die Blütenblätter, die nun immer schneller fielen – so als würden sie sich einem geheimen Tanz anschließen – erinnerten wirklich an einen Winterwind, der vereinzelte Schneeflocken mit sich brachte.
Im nächsten Augenblick brach diese Szene ab und das Feld im Frühling veränderte sich.
Vor Sekkas Augen lag Shungetsu auf ihrem Bett. Nun träumte er von dem letzten Jahr, als seine Schwester aufgrund ihrer Krankheit schon lange das Krankenlager hatte hüten müssen. Er wollte einen solchen Traum nicht sehen. Doch seine Augen konnten sich nicht öffnen.
Shungetsus sonst so rosiges Gesicht war nun von einer Totenblässe – so weiß, dass ihre Haut fast schon transparent wirkte. Sie war so schwach. Doch auch wenn ihr Gesicht nun ausgemergelt und eingefallen war, so wirkte seine ältere Schwester damit nur noch schöner. Bei diesem Anblick schmerzte Sekkas Herz nur noch mehr. Mit jedem Tag wurden die Zeichen des bevorstehenden Todes seiner Schwester deutlicher.
„Wenn wieder Frühling ist, dann lass uns gemeinsam die Kirschbäume ansehen. Versprich es mir, Bruder.“
Bis dahin wird es mir auf jeden Fall wieder besser gehen. Seine Schwester verschränkte ihren kleinen Finger mit dem von Sekkas Hand und besiegelte damit das Versprechen – doch nur wenige Tage später würde sie dann in einen endlosen Schlaf fallen, aus dem sie nie mehr erwachen sollte. An jenem Tag im Spätherbst, als keine Kirschblütenblätter sondern vielmehr der erste Schnee in der Luft glitzerte, hatte seine Schwester den Punkt erreicht, an dem sie ihr Versprechen nicht mehr würde halten können.
„Es tut mir leid, Sekka. Ich werde schon bald gehen müssen.“
„Bitte warte, Schwester…!“
Selbst in seinen Träumen versuchte seine Schwester, ihn zu verlassen. Wenn er sie doch nur zurück haben könnte, dann wäre alles in Ordnung – selbst wenn er dabei sterben müsste! Es war ein sinnloser Wunsch.
Ehe er es sich versah, veränderte sich die Szene erneut und Sekka und Shungetsu standen wieder alleine auf dem Feld. Um sie her tanzte der Schnee im Wind des Winters.
… Nein. Es waren Kirschblüten.
Die weißen Blumen, die er für Schnee gehalten hatte, fielen in einem endlosen, gigantischen Schwall vom Himmel. Als würden auch sie Shungetsus frühen Tod betrauern.
Oder als würden sie versuchen, den letzten Wunsch seiner Schwester erfüllen: Sich zusammen mit Sekka die Kirschblüten anzusehen. Genau wie in den Tagen ihrer Kindheit hielten sich die ältere Schwester und der jüngere Bruder an den Händen und sahen für einige Minuten hinauf in den Schneesturm aus fallenden Blütenblättern.
„Pass auf dich auf, Sekka. Mein kostbarer, kleiner Bruder. Ich liebe dich.“ Shungetsu breitete beide Arme aus und umarmte Sekka fest, der inzwischen größer war als sie. Selbst wenn sie zum Zeitpunkt ihres Todes so dünn geworden war, dass es schon beim Hinsehen schmerzte, so war sie doch immer noch seine Schwester.
Shungetsu ließ ihn los und lächelte warm. Als wollten sie die zwei Gestalten voneinander trennen, fielen die Blütenblätter nun so dicht, dass er die Gestalt vor sich nicht mehr erkennen konnte. Und ob es nun wirklich noch Kirschblüten waren oder mittlerweile doch Schneeflocken – Sekka wusste es nicht.
„Schwester…“
Lass mich nicht zurück. Seine Hand streckte sich flehentlich nach Shungetsu aus, doch er verfehlte sie und griff stattdessen nur hilflos in die Luft. Und er konnte ihr auch nicht mehr folgen, da ihn die Blütenblätter aufhielten.
„Schwester…!“
Ihm war, als hätte er nicht nur im Traum nach ihr geschrien. Jemand ergriff seine Hand, als sein Bewusstsein noch immer zwischen Schlaf und Realität gefangen saß.
„Sekka.“
Das war nicht die Stimme seiner Schwester. Es war die Stimme eines Mannes. Nachdem seine Schwester gestorben war und man Ka zerstört hatte, war die Zahl der Menschen, die Sekka bei seinem richtigen Namen nannten, sehr geschrumpft. Und ironischerweise war einer dieser wenigen Menschen ausgerechnet Kishoh.
Sekka fuhr zusammen. Als er die Augen öffnete, sah er, wie Kishoh gleich neben ihm saß und er ihn verwirrt anstarrte. Sekka war sich sicher gewesen, dass er ein Nickerchen in seinen Privatgemächern des Seika-Hofes gehalten hatte. Aber warum war dieser Mann dann hier? Er zitterte immer noch und Kishoh ließ seine Hand los.
Es stimmte zwar, dass Kishoh Sekka keine zwei freien Tage hintereinander mehr gönnte, ohne ihn nicht mindestens einmal zu sich zu bestellen, doch tagsüber musste sich der Kaiser um Regierungsangelegenheiten kümmern – also hatten sie sich am Tage noch nie von Angesicht zu Angesicht gesehen. Kishoh war auch noch nie persönlich in den Seika-Hof gekommen.
„W-Warum…?“
Als er sich reflexartig auf der Couch aufrichtete, lösten sich die Tränen, die sich bis jetzt in seinen Wimpern verfangen hatten, und liefen über sein Gesicht. Selbst davon überrascht, wischte er sie hastig fort. Sekka wusste noch nicht einmal, dass man weinen konnte, während man träumte. Es war offenkundig, dass Kishoh auch gehört hatte, wie er nach seiner Schwester rief.
Allerdings spottete der nicht über ihn. Kishoh wich nur unbehaglich seinem Blick aus, als wollte er damit sagen: Ich hätte das gerade nicht sehen sollen, aber das habe ich.
„Der Kaiser besucht seine Gemahlin. Ist irgendetwas daran unziemlich?“, fragte er unverblümt, als versuche er damit das eigene Unbehagen zu überdecken. Es war nur eine kleine Änderung in seiner sonst so kalten Miene – und doch war das ein so seltener Anblick, dass Sekka ihn nur anstarren konnte. Die so unverschämt wohl geratene Gestalt dieses Mannes wurde von dem hellen Sonnenlicht besonders gut betont – ein starker Kontrast zu der Düsternis seines sonstigen Schlafquartiers.
„Es ist nicht unziemlich aber… dein plötzliches Erscheinen hat mich überrascht.“
„Ich habe im Voraus eine Nachricht geschickt. Allerdings hast du bis gerade noch geschlafen, also habe ich gewartet, bis du aufwachst.“
Mit Sicherheit war er wohl eher überheblich in Sekkas Zimmer gestürmt, ohne auf Shohens und Baigyokus Proteste zu hören. Sekka konnte das deutlich vor seinem inneren Auge sehen. Er seufzte ein bisschen.
Noch mehr ärgerte er sich aber über sich selbst, dass er einfach weiter geschlafen hatte, ohne sich von den Geräuschen stören zu lassen, die dieser Wortwechsel zweifellos mit sich gebracht hatte. Er hatte seine hilflos-schlafende Gestalt einfach so diesem Mann gezeigt… Sekka riss sich zusammen und fragte: „Der sonst so beschäftigte Kaiser ist persönlich erschienen, nur um mich zu treffen… Welche dringende Geschäfte treiben Eure Majestät denn heute zu mir?“
„Es gibt da etwas, was ich dir geben wollte… Eishun!“
Da Kishoh ihn gerufen hatte, erschien Eishun in der Tür. In der einen Hand trug er einen eisernen Vogelbauer. Im Inneren des kunstvollen Käfigs saß ein kleiner Vogel.
Er war wohl ein bisschen kleiner als eine gewöhnliche Taube. Sein süßer, rundlicher Körper war schneeweiß und er hatte einen langen, eleganten Schweif. Auf der Brust und seinem Bauch war sein Gefieder von einem wunderschönen Himmelblau.
„… um den Goldfisch zu ersetzen.“
„… Anstelle eines Goldfisches gibst du mir jetzt einen Vogel?“
Erst gestern noch hatte Sekka durch einen bösen Streich den Kopf eines Hühnchens auf seinem Weg gefunden. Er konnte nicht verstehen, warum man ihm nun einen kleinen Vogel schenkten sollte, um den Goldfisch auszutauschen. War das angesichts der jüngsten Ereignisse nicht irgendwie makaber?
„Ich bin selbst wie ein Vogel, den man in einem Käfig hält – und jetzt bist du mir einen Vogel, den ich aufziehen soll?“
„Es ist gut, um die Langeweile zu vertreiben.“
Sekka meinte wirklich, dass Kishoh mit diesem Geschenk unterschwellig auf Sekkas eigene Lebenssituation anspielen wollte – aber vielleicht machte sich dieser Mann tatsächlich auf seine eigene Art um ihn Sorgen … und wollte sich um ihn kümmern.
„Unmöglich“, sagte Sekka – und wies damit sowohl Kishohs Geschenk wie auch die eigenen Gedanken entschieden zurück.
In letzter Zeit war er nicht mehr so viel draußen herum gestromert – und hatte stattdessen seine Zeit lieber zurückgezogen im Seika-Hof verbracht. Kishoh meinte zwar, dass er seine Umgebung wachsam im Auge behalten sollte – doch diese Worte hatten sich wohl eher auf etwaige Auseinandersetzungen mit anderen Konkubinen bezogen.
Allerdings ließ Sekka die eine Bemerkung von Kishoh – dass seine Mutter ermordet worden war – nicht mehr los. Doch er konnte ihn nicht selbst nach diesem Thema fragen. Er hatte versucht, durch Eishun mehr über diese Sache zu erfahren – immerhin genoss er das Vertrauen seiner Majestät. Eishun hatte Sekka berichtete, dass Kishohs Mutter im Teich des Harems gestorben war. Es war ein Unfall, der sich während des Machtwechsels des letzten Kaisers ereignet hatte. Kishoh war damals erst zehn Jahre alt gewesen.
Offiziell galt dies als tragischer Unfall, doch die Umstände dahinter waren noch immer unklar. Eishun war damals auch noch ein Kind gewesen und so wusste er nichts Genaueres.
Der dem Kaiser so treu ergebene Eunuch stellte nun schweigend den Vogelkäfig im Zimmer ab und verließ den Raum – ohne auch nur einmal den Mund aufzumachen. Wahrscheinlich hatte er mittlerweile erkannt, dass Sekka keine Frau war. Doch da sich sein Verhalten ihm gegenüber nicht geändert hatte, konnte sich Sekka nicht sicher sein…
„Dieser Vogel wurde, seit er geschlüpft ist, an Menschen gewöhnt. Er setzt sich ihnen auch auf die Hand. Schon bald wird er sich auch an dich gewöhnen. Sein Gesang ist nicht gerade herausragend schön, aber er kann sich einige Worte merken, wenn du sie ihm entsprechend beibringst.“ Kishoh versuchte, den schönen Vogel aus dem Käfig zu nehmen. Das kleine Tier hüpfte zwar gehorsam auf seinen Finger, doch kaum befand sich der Vogel außerhalb des Käfigs, flog er auch schon davon.
„...Aah.“ Sekka war überrascht, denn er dachte, dass das Vögelchen sofort durch das offene Fenster fliegen würde. Stattdessen aber landete es gleich auf seiner Schulter. Als Sekka vorsichtig dem Tier seinen einen Finger hin hielt, war dieses keineswegs schüchtern und hüpfte ihm sofort auf die Hand. Seine schwarzen Augen, die an Obsidian erinnerten, starrte Sekka an und der Vogel tschilpte.
„Hmm. Wie es aussieht, mag er dich deutlich mehr als mich.“
„Ja, scheint als wärst du ziemlich unbeliebt. Selbst die kleinen Vögel verstehen, was du für einen Charakter hast.“
Sekka konnte nicht widerstehen und feuerte nun diesen Seitenhieb auf den scheinbar nicht sehr erfreuten Kishoh ab – die Gelegenheit war einfach zu gut.
Einerseits musste er Kishoh gegenüber immer auf der Hut sein. Andererseits kannte dieser Mann auch Sekkas größtes Geheimnis – woraus sich für Sekka zugegebenermaßen auch gewisse Freiheiten ergaben. Vielleicht konnte man das auch als eine Art des Widerstandes sehen.
Bis jetzt hatte es – abgesehen von seiner Schwester – niemanden gegeben, dem er je sein Herz geöffnet hätte, und Sekka hatte schon gedacht, dass er dieses Geheimnis sein ganzes Leben lang vor jedem hüten müsste. Doch dank eines unerwarteten Schicksalsschlags hatte Kishoh ihn gefangen, sich Sekkas Körper gewaltsam bemächtigt und sein Geheimnis erfahren.
Kishoh war der Mann, der Ka angegriffen und gestürzt hatte, und er war sein Todfeind. Sekka könnte ihm das niemals vergeben. Doch immerhin hatte er das Gefühl, dass er vor ihm keine Masken mehr tragen musste.
Daher war Sekka ihm gegenüber auch gerade ungewöhnlich bissig. Wenn er mit seiner Mutter Yougetsu gesprochen hatte, hatte er immer aus Angst und Respekt vor ihr kleinbei gegeben. Doch ironischerweise hatte er keine Angst vor Kishoh – und so kamen immer recht bittere Worte aus seinem Mund.
„Hat der Vogel einen Namen?“
„Du kannst ihm gerne einen geben, wenn du willst. Übrigens ist er männlich.“ In dem Moment sprang der kleine, zahme Vogel von seinem Sitzplatz auf Sekkas Arm hinauf zu Sekkas Schulter und pickte ihm völlig unbeschwert an seiner Halskette herum.
Als Sekka den Kopf drehte, schmiegte er sich dabei nah an das kleine Tier. Es war niedlich, als er spürte, wie die weichen Federn und der warme Körper sich an seine Wange drückten. Das Vögelchen berührte mit seinem Schnabel Sekkas Lippen – ganz so als wollte es mit ihm über etwas sprechen.
„Hah, das kitzelt…“
Der kleine Schnabel war auch warm und unterbewusst entkam Sekka ein Lachen.
„Du hast gelacht.“
Sekka stutzte. Kishohs Worte überraschten ihn. Dies war tatsächlich das erste Mal, dass er vor Kishoh einmal nicht auf zynische oder selbstironische Art gelacht hatte.
„Wie es scheint, will dich der kleine Vogel mir streitig machen.“
„...Ahh…“
Sekkas Schultern wurden in eine feste Umarmung geschlossen und der andere Mann zog ihn wild nach vorn. Der Vogel flatterte überrascht davon, doch Kishoh störte sich nicht daran und fiel gleich über Sekkas Lippen her.
Als sich der andere nun hungrig an seinem Mund labte, spürte Sekka, wie ein unbeschreiblich süßer Schauder in seinen Fingerspitzen kribbelte. Wieso konnte er sich allein schon von dieser Geste nicht mehr bewegen?
Kishohs Zunge stahl sich zwischen seine Zähne hindurch und er leckte in das Innere von Sekkas Mund. Sekkas ganzer Körper begann zu zittern, als Kishoh die empfindlichen Schleimhäute liebkoste.
All dieser Nächte des Vergnügens hatten sich inzwischen tief in sein Körperbewusstsein eingebrannt und nun reagierte er schon auf die leisesten Berührungen. Sekka ärgerte sich über sich selbst und über seinen Körper, der sich so leicht den angenehmen Berührungen von Kishoh hingeben wollte. Dass Sekka nun in diesem Harem fest saß und von all den anderen Konkubinen gehasst wurde, war allein die Schuld dieses Mannes!
„Haah…“
Kishohs eine Hand fuhr über die Kleiderschichten an Sekkas Körper entlang. Er wird das doch nicht am helllichten Tag… Kishoh hob den Kopf, als er Sekkas Unbehagen spürte. Er zupfte noch einmal reumütig an seiner Lippe und ließ ihn dann los.
Sekka richtete sich schweigend die Kleider.
Auch wenn er erleichtert war, mischte sich doch auch ein leichter Hauch der Enttäuschung in seine Brust. Er versuchte, die schon halb aufgeloderten Flammen der Begierde in sich zu unterdrücken und brachte sein heftiges Atmen wieder unter Kontrolle.
„Jetzt wird wohl selbst dieser kleine Kerl hier verstehen, dass du zu mir gehörst.“
Der kleine Vogel war auf die Lehne der Couch geflattert und betrachtete die zwei Menschen mit leicht zur Seite geneigtem Kopf. Kishoh schnappte sich das Tier und setzte es zurück in den Vogelkäfig. Es tschilpte protestierend, so als würde es sagen wollen, dass es noch nicht genug herum getollt wäre.
„Wenn du ihn nicht magst, kannst du ihn ja kochen oder grillen lassen.“
„So was würde ich nicht tun! Niemals!“ Sekka warf Kishoh einen finsteren Blick zu. Es gefiel ihm zwar nicht, dass Kishoh derjenige war, der ihm dieses Geschenk gebracht hatte – doch dafür konnte der kleine Vogel ja nichts.
Kishoh lachte, da er wohl annahm, dass Sekka das neue Haustier mögen würde. Wahrscheinlich dachte er, dass er ihm gerade einen Gefallen getan hatte. Es ärgerte Sekka, dass er sich genau so benahm, wie dieser Mann es offenbar von ihm erwartete. Er könnte Kishoh zwar immer noch sagen, dass er den Vogel wieder mitnehmen solle… doch er brachte es nicht über sich, sich von dem liebreizenden, kleinen Tier zu trennen.
„Also dann, ich sollte wieder zu meinen Geschäften zurück kehren. Ein Kaiser zu sein ist tatsächlich ein eher unangenehmer Job“, beklagte sich Kishoh und er stand von der Couch auf. Sekka dachte schon, dass er gehen würde – doch da drehte sich Kishoh noch einmal an der Tür um. „Ich wollte dir noch etwas sagen“, meinte er in einem Ton, als wäre es ihm wirklich gerade erst wieder eingefallen. Und dann meinte er ganz beiläufig: „Ich habe vor, dich den ersten Prinzen des Reiches – Eishoh – adoptieren zu lassen.“
Sekka starrte ihn sprachlos an.
Das kam wie ein Blitz – völlig aus der Kalten. Er konnte Kishohs Gedankengängen überhaupt nicht folgen. Und genau wie damals – als er Sekka befohlen hatte, seinem Harem beizutreten – traute Sekka seinen Ohren nicht.
Tatsächlich war der Erste Prinz Eishoh noch keine zwei Jahre alt. Sekka hatte ihn schon ein paar Mal auf den Armen seiner Amme gesehen – meist bei offiziellen Ereignissen wie dem Polo-Spiel im Palast oder etwas vergleichbaren. Allerdings war das schon alles. Außerhalb solcher Großereignisse gab es keinen Kontakt zwischen ihnen!
Und ein viel größeres Problem war die Tatsache, dass Sekka nun mal keine Frau war! Wahrscheinlich war die Idee mit der Adoption Kishoh genau auch aus diesem Grund gekommen: Weil es für Sekka unmöglich war, selbst ein Kind zu empfangen. Aber nein, selbst wenn das so sein sollte, warum musste ausgerechnet er … von allen möglichen Kandidaten, die dafür in Frage kämen….?
„Meinst du das etwa ernst?“ Als Sekka diese Frage stellte, fühlte er sich leicht benebelt.
Kishoh hingegen antwortete ihm, als wäre das nur recht trivial: „Am Ende ist das auch nur eine Formalität. Wahrscheinlich weißt du das schon, aber Eishohs Mutter ist tot. Und auch wenn es nur Formsache ist, so ist es wichtig, dass dieses Kind eine Mutter hat.“
„Das verstehe ich schon, aber… warum ausgerechnet ich..?“
Sekka hatte gehört, dass Kishoh Eishohs leibliche Mutter – die Gnädige Gemahlin Go – geheiratet hatte, als er selbst noch den Titel des ersten kaiserlichen Prinzen trug. Später war er dann Kaiser geworden. Nachdem ihren Gemahl dann durch politische Machtstreitigkeiten kurzzeitig vom Thron gestürzt worden war, hatte Gemahlin Go Eishoh zur Welt gebracht und war kurze Zeit später gestorben. Anders als die Gesegnete Gemahlin Bu stammte sie nicht aus einer mächtigen, einflussreichen Familie. Und wie es schien war ihr der Rang der Gnädigen Gemahlin erst nach ihrem Tod verliehen worden – wohl als Anerkennung dafür, dass sie den ersten Prinzen geboren hatte.
Mit dieser Geschichte vor Augen hatte Sekka angenommen, dass nicht der erste Prinz – der keine einflussreiche Stütze durch seine Familie mehr hatte – sondern der zweite Prinz – der Sohn der Gesegneten Gemahlin Bu – den Titel des Kronprinzen erhalten würde.
Der zweite Prinz war gerade mal drei Monate später als der erste Prinz zur Welt gekommen. Man konnte sich leicht vorstellen, dass seine Mutter heute noch darüber mit den Zähnen knirschte.
„Ein Großteil seiner Erziehung wird von den Ammen übernommen, deshalb musst du auch erst mal nichts für ihm tun – zumindest fürs erste.“ Kishoh antwortete auf Sekkas Frage … indem er ihm so gut wie keine Antwort gab.
Allerdings hatte dieser Mann (den ebenfalls männlichen) Sekka, der sich immer noch als eine kaiserliche Prinzessin ausgeben musste, auch direkt in seinen Harem gesteckt. Wahrscheinlich dachte er, dass es nichts Besonderes sei, wenn er eine solche Person nun auch in die Rolle der Mutter für den ersten kaiserlichen Prinzen schob.
„Das habe ich nicht gemeint. Ich wollte sagen, dass, wenn du eine Mutter für den Jungen brauchst, es deutlich geeignetere Kandidaten gibt!“ Sekka selbst war keine Frau; und ganz egal, wie sehr Kishoh das hier auch als reine Formsache abtat – Sekka war nicht geeignet, die Rolle einer Mutter zu übernehmen! „Was denkst du dir dabei?“, knurrte er.
„Es gibt niemanden, der dafür geeigneter wäre als du. Und nun ja, Kinder und kleine Vögel sind im Grunde genommen gleich. Es reicht, wenn man ihre Erziehung den Dienerinnen überlässt.“
„Kleine Vögel und Menschenkinder sind nichts dasselbe! Und ist Eishoh-sama nicht dein eigener Sohn?“
Hatte er den wirklich für das eigene Kind keinerlei Zuneigung übrig? In Sekka brodelte die Entrüstung angesichts von Kishohs unvernünftigen Standpunkt. Es stimmte zwar, dass man die wahre Pflege sowohl von Kindern wie auch von Vögeln den Ammen und Dienerinnen überlassen musste – aber es gab doch durchaus feinfühligere Wege, das auszudrücken!
„Du hast mein Heimatland zerstört und ich verabscheue dich! Könnte es nicht sein, dass ich Eishoh-sama töten würde, um Rache an dir zu nehmen?“
„Du bist nicht fähig, einen Mord an einem Kind zu begehen. Ganz egal wie sehr du mich auch hassen magst.“
Sekka schwieg. Kishohs ruhiger Blick durchbohrte ihn und raubte ihm jede Widerrede. Er hatte ja recht. Er konnte es nicht über sich bringen, ein unschuldiges Kind zu verletzen – selbst wenn es der Sohn seines schlimmsten Feindes war.
„In diesem Fall überlasse ich alles Weitere dir.“
„Das ist doch unvernünftig… warte bitte!“
Kishoh schenkte Sekka, der versuchte ihn aufzuhalten, keine weitere Beachtung mehr und ging. Dieser Mann war wirklich schnell im Weglaufen. Und in dem großen Raum blieben nur noch Sekka und der kleine Vogel zurück.
Sekka entwich unfreiwillig ein kleines Seufzen. Ihm war klar, dass nicht etwa der Vogel sondern die Angelegenheit mit dem ersten Prinzen der eigentliche Grund für den heutigen Besuch gewesen war. Er hatte sich vollkommen von Kishoh überlisten lassen.
Dieser Mann war wirklich engstirnig. Wenn er erst einmal eine Sache beschlossen hatte, würde er sie auch durchsetzen. Das war Sekka schon an dem Tag klar geworden, als Kishoh entschieden hatte, Sekka in seinen Harem aufzunehmen.
„Dieser Kerl… Was zur Hölle denkt er sich dabei…?“ Sekka erhielt keine Antwort – was nicht verwunderlich war. Der einzige, der das beantworten konnte, war gerade aus dem Zimmer verschwunden.
Der kleine Vogel sah Sekka unverwandt an, den Kopf hatte er leicht zur Seite geneigt, als würde er sich über das wundern, was er sah.
Er konnte die helle Stimme eines Kindes hören.
Als Sekka begleitet von Shohen und Beigyoku dem Meiju-Hof einen Besuch abstattete, spielte Eishoh dort gerade auf einem Schaukelpferd, während er von den Eunuchen, die ihn umsorgten, genau beobachtet wurde. Als die Amme dem Kleinen sagte, dass Sekka zu Besuch kam, kletterte er von dem hölzernen Pferd und eilte mit kleinen Schritten auf ihn zu.
„Mama!“ Eishoh konnte viele Worte noch nicht richtig aussprechen. Daher hatte er Sekka erst einmal schüchtern mit „Mama“ und nicht mit „Mutter“ angesprochen. Erst kürzlich hatte er viele neue Worte gelernt.
„Wie geht es dir, Eishoh-sama?“ Als Sekka seinem Blick begegnete und ihm ein Lächeln schenkte, lächelte auch Eishoh schüchtern.
Auch wenn Sekka die Adoptivmutter dieses Kindes geworden war, so sahen sie sich trotzdem nicht sehr oft. Beim ersten Mal hatte sich Eishoh noch an seine Amme geklammert und hatte sie gar nicht loslassen wollen, doch inzwischen kam er glücklich zu Sekka, wenn dieser ihn besuchte.
Sekka hatte früher nie mit seinen jüngeren Cousins gespielt, daher hatte er keine Erfahrung, wie man am besten der Gefährte eines Kindes sein sollte. Bevor er Eishoh richtig kennen gelernt hatte, hatte er sich große Sorgen gemacht, wie er wohl am besten eine Beziehung zu ihm aufbauen sollte. Doch wie es schien, waren diese Sorgen grundlos gewesen.
Der Junge war, was das Sprechen und Laufen anging, ein kleiner Nachzügler, doch er war – wie man es von einem Jungen erwarten konnte – gut gebaut. Auch wenn er noch sehr jung war, so waren seine Züge eine exakte Kopie vom Gesicht seines Vaters. Sekka wusste nicht, wie das Gesicht der Mutter ausgesehen hatte, deshalb hatte er da wohl gewisse Vorurteile – doch tatsächlich fand er, dass Eishoh von allen drei Prinzen seinem Vater am ähnlichsten sah.
„Pferdchen.“ Eishoh zog an Sekkas Hand und forderte ihn somit auf, mit ihm und dem Schaukelpferd zu spielen. Das kostbare Spielzeug bestand aus einer massiv gearbeiteten Holzform. In den Sattel waren metallene Schmucksteine eingelassen worden.
Wenn sich das hölzerne Pferd bewegte, kicherte Eishoh und er lachte laut.
Sekka hatte Angst gehabt, dass die Tatsache, dass er keine Frau war, wohl durch die erhöhte Auffassungsgabe der Kinder ans Licht kommen würde, doch wie es schien hatte Eishoh Sekka gleich als seine Familie ins Herz geschlossen – ohne dabei Abstriche zu machen. Und bis jetzt gab es auch keine Anzeichen, dass die Ammen, Dienerinnen und Eunuchen, die Eishoh dienten, irgendetwas verdächtig fanden.
Nachdem er Eishoh eine Weile lang bei seinem Spiel Gesellschaft geleistet hatte, befahl Sekka Shohen, dass sie die Sachen, die sie mitgebracht hatten, auspacken sollte.
„Heute habe ich ein Geschenk für Eishoh-sama dabei. Ich habe es selbst erst kürzlich erhalten.“
Sekka stellte die Geschenke auf den Tisch. Es handelte sich um einen Briefbeschwerer und einen Tuschestein.
Der Briefbeschwerer war wie ein Drache geformt und an der Färbung konnte man sehen, dass er aus Jade der höchsten Qualität gefertigt worden war. Auch der Tuschestein war ein kostbares Artefakt aus einem herrlichen Mineral. Eishun zufolge war dies eines der kostbarsten Güter aus Kaizan – ein Ort in Yoh, der für seine Tuschestein-Produktion bekannt war.
„Ich dachte, dass Eishoh-sama sie nutzen kann, wenn er anfängt, das Schreiben mit dem Pinsel zu üben.“
Die Amme nahm die Geschenke mit einer höflichen Verbeugung entgegen und bedankte sich herzlich im Namen von Eishoh. Eishoh selbst beäugte den Briefbeschwerer mit großem Interesse.
„Magst du sie denn, Eishoh-sama?“ Als ihn Sekka diese Frage stellte, lächelte Eishoh glücklich. Er war wirklich ein hinreißendes Kind. Es wäre schön, wenn sein Vater auch so liebenswert wäre.
Seit Sekka – oder besser gesagt die Ehrwürdige Gemahlin Li – auf Wunsch des Kaisers die Adoptivmutter des ersten Prinzen geworden war, wurden jeden Tag Unmengen an Geschenken zu Sekkas Gemächern geliefert. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Stoffe und anderes Handwerkskunst – und sehr viel Schmuck wie Halsketten und Haarspangen. Doch es waren auch einige lokale Spezialitäten darunter. Die Absender waren alles Adlige oder Regierungsbeamte, die Sekka noch nie zuvor getroffen hatte – selbst vom Namen kannte er sie nicht.
„Wenn Eishoh nun der Kronprinz werden sollte, haben diese Leute sicher vor, sich bei dir einzuschmeicheln. Immerhin hat der Kaiser die Gemahlin im Harem, die von ihm gerade am meisten bevorzugt wird, zur Adoptivmutter des ersten Prinzen ernannt“, hatte ihm Kishoh erklärt, als sich Sekka nur verwirrt die Haare raufte und nach dem Grund für all diese Geschenke fragte. „Oh, wie sind sie doch berechenbar!“ Es bestand kein Zweifel, dass dieser schief lächelnde Mann bereits mit genau dieser Entwicklung gerechnet hatte.
Nun, da die Ehrwürdige Gemahlin Li, die bereits die gesamte Aufmerksamkeit des Kaisers für sich selbst beansprucht hatte, auch noch die Adoptivmutter des ersten Prinzen geworden war, hatte sich das Machtgefüge im Inneren Palast deutlich geändert. Eine Menge Leute schienen zu denken, das dies wahrscheinlich eine Vorbereitung darauf war, ihr auch bald den Titel der Kaiserin zu verleihen – oder aber den Kronprinzen bekannt zu geben.
Natürlich hatte Kishoh die Dinge auch bis zu diesem Punkt durchdacht. Nein, vielmehr war dies wohl das eigentliche Ziel dieses Mannes gewesen!
Nun, da Sekka und Eishoh sich durch die Adoption in einer Mutter-Kind-Beziehung befanden, wurden auch die anderen Konkubinen und selbst die Gesegnete Gemahlin Bu in ihre Schranken gewiesen.
Kishoh hatte zu ihm gesagt, dass der Kaiserliche Hof eng mit den Verhältnissen im Inneren Palast verknüpft war. Der Vater der Gesegneten Gemahlin Bu war der Premierminister. Wenn also der Staatsapparat und der Harem zwei Seiten von ein und derselben Medaille waren, so hatten die jüngsten Ereignisse auch einen Effekt auf das Machtgefüge im Kaiserlichen Hof. Wahrscheinlich hatte Kishoh nun vor, auf den nächsten Zug seiner Gegner zu warten.
Sekka wusste nicht, ob Kishohs Pläne nun Früchte tragen würden, doch seit dem Zwischenfall mit dem Hühnerkopf hatten sich solche Streiche nicht mehr ereignet. Aber natürlich war es auch möglich, dass sich Eishun und seine Männer unermüdlich um solche Dinge gekümmert und sie aufräumten, ehe Sekka sie sehen konnte.
Eishoh, der vom Spielen sichtlich müde geworden war und schlafen wollte, rieb sich die Augen. Als die Amme versuchte, ihn in sein Schlafzimmer zu bringen, schüttelte er aber verneinend den Kopf.
„Ma-Mama!“ Eishoh klammerte sich mit seinen kleinen Händen fest an Sekkas Ärmel fest, während er aus Müdigkeit noch mehr stammelte als sonst. Angesichts dieser unbeabsichtigten Geste lächelte Sekka zärtlich.
„Dann werde ich bei Eishoh-sama bleiben, bis er eingeschlafen ist.“
Eishoh, der schon halb schlief, nickte zustimmend. Als Sekka ihn hoch in seine Arme nahm, konnte er das beruhigende Gewicht und die hohe Körpertemperatur, die kleinen Kindern eigen war, fühlen.
„Ehrwürdige Gemahlin…“
„Ist schon okay, ich bringe ihn ins Bett“, sagte Sekka, wobei er die Amme, die versuchte, ihm zu helfen, zurück wies. Er brachte Eishoh in sein Bettchen. Dann nahm er auf einem Stuhl gleich daneben Platz und summte ein Schlaflied. Es war ein typisches Schlaflied aus Ka, das er gehört hatte, als er selbst noch sehr jung gewesen war.
Wahrscheinlich wäre es besser, wenn er ein Schlaflied aus Yoh lernen würde… Und während Sekka noch über diese Dinge nachdachte, schlief Eishoh ein.
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Tuschestein: Die echte, traditionelle Tusche kauft man nicht in flüssiger sondern in fester Form. Bevor man mit ihr schreiben kann, muss man einen Teil der festen Tusche verreiben und in Wasser lösen. Früher hatten Gelehrte und Schreiber oft einen Assistenten bei sich, der das Reiben und Anrühren der Tusche übernahm. Der Tuschestein ist eine Schale, in der die gemahlene Tusche mit Wasser verrührt wird..
Sandas Gedanken zum Text
Hmm, tut gut, auch mal so ein Wohlfühlkapitel mit drin zu haben, wo es nicht so sehr um verdrehte Romanze oder Intrigen geht...
Und (juhu!) wir haben wieder ein Bild dabei! Sind euch die Bilder im Text eigentlich groß genug? Ich selbst bin ja Laptop-Leserin, aber einige lesen vielleicht am Handy oder mit dem Tablett - und ich weiß nicht, ob das da zu klein rüber kommt. Schreibts mir gern in die Kommentare rein ^^
Kishoh: "Ich habe ein Geschenk für dich."
Sekka (misstrauisch): "Ach ja? Was denn für eins?"
Kishoh: "Hier einmal ein Vögelchen und meinen Erstgeborenen!"
Sekka: "... Moment mal!"
Übrigens tut es mir sehr leid, aber ich kann nichts dafür, dass in der Geschichte so viele ähnlich klingende Namen vorkommen: Da haben wir Shohen (Sekkas Dienerin) und Shohun (ehemaliger Kaiser des Mondpalastes), Kishoh (Kaiser von Yoh) und Kouki (Haushofmeister im Kaiserlichen Palast), Shungetsu und Yougetsu und Kougetsu (alle aus Sekkas verstorbener Familie) und in dem Kapitel wird uns jetzt auch noch Eishoh (Kishohs erstgeborener Sohn) vorgestellt - der sich fast genauso liest wie Eishun (Eunuch am Hofe)! Schnief, kann man da nicht ein bisschen Rücksicht auf westliche Leser nehmen? Uns sind die Namen nicht so vertraut!
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heute ging es ja mal ruhig zu ausser das sekka einen alptraum hatte das er von seiner schwester verlassen wird. ein neues haustier und auch ein so liebes. das hat sich gleich in sekka verliebt. jetzt soll er auch noch mutter werden. aber sekka macht es nicht schlecht das sogar der kleine bei im sein möchte finde ich lieb. nun die frage was mich hibbelig macht was hat kisho vor und was ist sein plan. wird dadurch sekka noch mehr in gefahr geratten oder soll er so mehr geschützt werden dadurch. bin schon gespannt was noch alles geschehn wird.
AntwortenLöschenAlso du liegst auf jeden Fall richtig: Kishoh tut nichts ohne irgendwelche Hintergedanken - klar dass er auch mit dieser Adoption einen Plan verfolgt. Und wie der aussehen mag... kommt natürlich noch raus :)
LöschenIch finde es auch echt süß, dass Sekka sich so gut in die neue Rolle fügt. Er mag zwar keine Frau sein, aber er hat auf jeden Fall einen sehr umgänglichen Charakter und das Herz am rechten Fleck!
Die Beziehung zwischen den Beiden ist schon lustig, jetzt schanzt der Kaiser seiner männlichen Gefährtin auch noch ein Kleinkind zu
AntwortenLöschenSekka: "Ich kann nicht in deinen Harem kommen! Ich bin ein Mann!"
LöschenKishoh: "Stört mich nicht. Sex geht auch so."
Sekka: "Ich kann niemals Kinder kriegen."
Kishoh: "Dann adoptierst du eins! Wo ein Wille, da ein Weg!"